Der Tag zuvor - Vorabend-Check-in
 
Mein Vater fuhr uns sammt Koffer auf den Flughafen Dresden. Ein netter Lufthansa-Mitarbeiter brachte uns kurz zum schwitzen. Bei amerikanischen Airlines darf man am Vortag kein Gepäck aufgeben. Zum Glück sind wir nicht mit United geflogen. Wir hatten zwar bei United gebucht aber die Lufthansa übernahm die Flüge. Das Einchecken dauerte etwas länger, da für mich gleichzeitig ein Transport auf dem Frankfurter Flughafen organisiert wurde. Die Familien hinter uns fingen schon langsam an unruhig zu werden. Aber es hatte sich gelohnt. Anschließend fuhren wir zu meinen Eltern. Dort wartete schon ein Grill mit vielen Leckereien und die komplette Familie.


Tag1 - Mit dem Rollstuhl über den Frankfurter Flughafen

Die Nacht war kurz. 02:45 klingelte der Wecker und auch so hatte ich nicht wirklich gut geschlafen. Wir wollten noch ausgiebig den Duty Free plündern und so waren wir etwas überpünktlich am Airport. Die Kontrollen waren harmlos und der Flug nach Frankfurt ruhig. In Frankfurt wartete schon eine hübsche, blonde Lufthansa-Mitarbeiterin mit einem Rollstuhl auf uns. Als sie aber erfuhr, dass wir ans Gate C16 mussten, stiegen wir an der nächsten Gelegenheit in ein Elektrocaddy um.



Wir benötigten ca. 40 Minuten bis C16. Ich will gar nicht daran denken wie lange wir zu Fuß mit den Krücken benötigt hätten. Ein weiterer Vorteil war, wir durften mit den Familien mit Kleinkindern und den anderen Behinderten vor allen anderen an Bord. Da es bei Lufthansa noch richtig Auswahl an Zeitschriften gibt, konnten wir uns natürlich ordentlich eindecken.

Das Personal war super nett und hilfsbereit. Es war kein Vergleich zu Air Berlin oder den Charterflügen der Condor. Ich bin kein Freund von Schleichwerbung aber Lufthansa ihr ward spitze. Die 9 Stunden Flug vergingen sehr schnell. Meine Frau schlief fast komplett durch, so dass sie genug Kraft und Nerven für die Autofahrt sammeln konnte. Der einzige Wermutstropfen war das Entertainmentsystem. Man hatte zwar alle möglichen Musiksender aber der Ton zum Film funktionierte nicht. Da der Monitor eh zu klein war und keine ordentlichen Filme kamen, war das aber nicht so wichtig.



Nach einem extrem ruhigen und angenehmen Flug, landeten wir pünktlich 13.30 Uhr Ortszeit in Miami.




Miami Airport

Dank meiner Krücken wurden wir in Miami wieder mit einem Rollstuhl abgeholt und wir fuhren an allen vorbei zu einem Extraschalter der Immigration für Diplomaten. Fingerabdrücke scannen und das obligatorische fotografieren gingen fix. Als nächstes die Koffer holen. Dort verloren wir einen Teil unseres Vorsprunges, da wir 20 Minuten auf die Koffer warten mussten. Mein Rollstuhlführer (der Herr mit der Mütze) klärte beim Zoll alles ab und verabschiedete uns bei den Shuttlebussen der Autovermieter. Ich gab ihm sein Trinkgeld und wir freuten uns mindestens eine Stunde Zeit gespart zu haben



Nachdem wir das Upgrade, das Navi und die Vollkasko freundlich aber bestimmend verneint hatten, gingen wir zu den Midsize SUV und verliebten uns sofort in einen weißen, mit allem was das Herz begehrt ausgestatteten, fast neuen Equinox. Im Vergleich zu meinem Ibiza zu Hause, hat der richtig Feuer unter Arsch.
15 uhr schaute ich auf die Uhr, da waren wir schon auf dem Turnpike. Ich werde nie wieder ohne Gehhilfen in den Urlaub fliegen. Das spart Zeit und Nerven. ... "Grins"

Jetzt schnell das Navi angemacht. Jana hatte mich ja zu Hause immer belächelt, aber jetzt war sie froh, dass ich alle Daten schon eingepflegt hatte. Wir verfuhren uns trotzdem einige Male, aber mein Navigon lotste uns immer wieder in die richtige Richtung.

Auf der US1 hielten wir bei WalMart und versorgten uns erst einmal mit geschnittener Ananas, Wasser und Hot Chicken Wings. Die Verkäuferin wollte gar nicht glauben, dass wir keinen Wagen hatten. Natürlich outeten wir uns gleich als Touristen. Ich hatte den 12er Pack Wasser auf die Schulter genommen und getragen.



Die Fahrt nach Islamorada hatte keinen Spaß gemacht. Die US1 ist eine einzige Baustelle.
Eigentlich wollten wir, nachdem wir uns frisch gemacht hatten, nach Key Largo fahren, aber als wir unser Hotel gesehen hatten, gingen wir lieber an den Strand.


Chesapeake Resort

Im Forum hatte ich sehr viel positives über das Hotel gelesen. Es ist im Motelstil gebaut und die Autos stehen direkt vor der Tür. Es gibt zwei Pools, einen Jakuzzi, eine Bar und überall sind Hängematten und Liegen. Kurz es ist traumhaft.



Das einzige Manko war die Lautstärke. Wir hatten ein einfaches Zimmer mit Blick auf den Tennisplatz und Garten. Leider stand direkt davor der Eiswürfel- und die Getränkeautomaten. Es war also ein reges Begängnis. Wenn jemand längere Zeit bleiben sollte, empfehle ich lieber etwas mehr für ein Zimmer mit Meerblick in den oberen Etagen auszugeben.

Die Zimmer selbst sind modern mit Flachbild TV, Radioanlage. Es gibt Fön, Bügeleisen und Kaffeemaschine. Einzig das Bad sah etwas heruntergekommen aus. Da es aber sauber war, hat uns das nicht weiter gestört.



Der Plan war eigentlich frisch machen und nach Key Largo die African Queen anschauen und in Mamas Mc Kitchen essen gehen. Wir legten uns aber erst einmal eine Stunde an den Strand und beobachteten die Pelikane und schaukelten ein wenig in den Hängematten.

Langsam packte uns doch der Hunger. Da wir eh zu Walgreens wollten, zogen wir uns an und fuhren zurück Richtung Key Largo. Der Walgreens wollte und wollte nicht kommen. Irgendwie hatten wir die Entfernung doch unterschätzt. Wir hielten dann bei CVS und ich holte mir eine Tube Bengay "Ultra Strength" für mein Knie. Das Mittel war wie eine Wundersalbe. Der Schmerz wurde komplett betäubt und ich konnte wieder fast wie ein junges Reh laufen.
Es war schon spät und so entschieden wir uns gleich gegenüber bei Mc Donald zu essen.
Jana bestellte einen Salat und ich natürlich einen Quaterpounder mit Käse. Da der Salat aber mit Nachos und Käsesoße war, wurden die Rollen kurzerhand neu verteilt und ich war meinen Burger los ... "Schluchz"



Im Hotel vielen wir wie tot ins Bett. Ich legte mir noch ein paar Eiswürfel aufs Knie und machte noch ein paar Notizen zum Tag. Jana war sofort eingeschlafen und auch ich schlief nach 30 Minuten seelig ein.



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