Die Ost - West - Chaostruppe oder der Beginn einer wunderbaren Freundschaft


Wir hatten im Vorfeld über DM - Tours eine drei Tagessafari gebucht. Die Empfehlung für Dennis Moser hatte ich bei Holidaycheck gefunden. Er ist zwar nicht billig, aber seine Fahrer sind sehr gut ausgebildet und man macht die Safari im Jeep und nicht im Bus mit 10 anderen Touristen. Kurz, er ist sein Geld wert und wir würden jederzeit wieder über ihn buchen. Unser Fahrer hieß Nazoro. Er verstand sehr gut deutsch, aber mit dem Sprechen happerte es ein wenig. Da wir aber alle etwas Englisch konnten, war das kein Problem. Er war echt der Hammer. Er sagte immer " I smell the Lions". Während der drei Tage sahen wir fünf Löwenfamilien mit über 50 Tieren.

Wir wurden früh am Morgen abgeholt. Im Auto saß schon das zweite Pärchen welches mit uns auf Safari gehen soll. Es waren Anne und Martin aus Wuppertal. Wir verstanden uns auf Anhieb. Wir haben soviel gelacht, dass ich die ganzen 3 Tage Muskelkater im Bauch hatte. Gemeinsam fuhren zu einem Treffpunkt, wo schon Nazoro mit dem Jeep wartete. Nach einem Drink ging es dann endlich los.

Zuerst fuhren wir nach Tsavo West. Schon auf der Fahrt zum Nationalpark stromerten Affen über die Fahrbahn und spielten Anhalter. Neben der Straße liefen die Weibchen mit ihren Babys.

Im Park selbst sahen wir zuerst jede Menge Impalas, Kudus und viele andere Antilopenarten. Wir sahen jede Menge Giraffen, Affen und Zebras aber wo waren die "Big Five" ???

unser erster Elefant :-)

Nach dem Essen fuhren wir an einem Flusslauf lang und wir sahen unsere ersten Flusspferde . Zum Glück saßen wir in einem Jeep. Wir fuhren über Pisten, die kein Bus befahren konnte.

Langam wurde es dämmrig und wir erlebten einen traumhaften Sonnenuntergang mitten in der Natur. Das war Romantik pur.

Nach dem es dunkel war, beschlossen wir schnell ins Camp zurückzufahren. Unsere erste Unterkunft war ein Luxus - Zeltcamp, das Severin Safari Camp. Man war mitten in der Natur. Wir durften nachts nicht alleine aus dem Zelt. Man musste klingeln und ein Massai brachte einen an die Bar, in den Spa Bereich oder sonst wohin. Auf der großen Wiese vor den Zelten sollen nachts Flußpferde und andere Tiere unterwegs sein.

Nach einem ausgiebigen Abendmahl setzten sich Martin und ich an die Bar und warteten darauf, dass die Massai unsere Frauen heil von der Massage wiederbrachten.

Der nächste Morgen. Wir hatten super geschlafen und waren für neue Abenteuer bereit. Es war berechtigt, dass wir nicht alleine raus sollten. Gleich neben einem Zelt lag frische Büffelschei... und Impalas grasten friedlich vor unserer Terrasse.

 

Frisch gestärkt, nach einem ausgiebigen Frühstück, ging es weiter.

Wir sammeltem uns an einem Treffpunkt mit ca.30 anderen Fahrzeugen und fuhren im Konvoi nach Amboseli.

Wo wir in Tsavo West nur einzelne oder kleinere Tiergruppen sahen, gab es hier riesige Gnu- und Elefantenherden.

Endlich war es soweit. Nazoro erkannte, dass sich die Zebras eigenartig benahmen. Langsam fuhr er heran und beobachtete die Herde und die Umgebung mit dem Fernglas. Er war sich sicher, dass irgendwo eine Raubkatze in der Nähe war. Er umfuhr das Gelände und tatsächlich lag auf der anderen Seite im hohen Gras eine Löwin. Leider lag sie soweit weg, dass ich nur mit komplett ausgefahrenem Zoom Bilder schießen konnte. Das waren immerhin 1400mm (FZ30 mit erweitertem Zoom bei 3 Megapixel und Raynox 2,2 fach Telekonverter). Aber es sollte nicht die letzte Katze an diesem Tag sein.

Kurze Zeit später sahen wir zwei Cheetah´s (Geparden) auf der Jagd. Aber auch diese waren ziemlich weit weg.

Wir sahen noch jede Menge Elefanten, Zebras, Gnus und sogar ein sonst so scheues Warzenschwein blieb diesmal für ein Porträt mitten auf der Straße stehen.

Unsere Übernachtung in Amboseli war die OL Tukai Lodge. Eine wunderschöne Anlage. Beim Essen hat man einen Blick auf die Elefanten. Allerdings waren die Bungalows dreckig und das Bad fing schon an zu schimmeln. Die bessere Wahl in Amboseli ist wahrscheinlich die Serena Lodge.

Nach einem sehr erfolgreichem Tag schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an und wollten eigentlich zeitig ins Bett. Denn morgen früh sollte es vor den Frühstück auf Löwenjagd gehen. Aber als wir abends in der Bar einen Absacker tranken, ging das Licht aus und aus der Küche kam der Cheffkoch mit seiner Crew mit Fackeln und sang ein Ständchen. Danach kam ein Rudel Massai und führte ihre Tänze auf.

Der Wecker klingelte. In der Lobby stand Kaffee, Tee und Kekse bereit. Wir beeilten uns und fuhren auf die Löwensuche. Eir erlebten einen super Sonnenaufgang.

Nach kurzer Zeit erblickten wir eine verschlafene Hyäne.

Auf einmal war ein Stimmendurcheinander im Funkgerät. Nazoro sagte uns wir sollen uns setzen und er bretterte durch die Landschaft. An einer Wegkreuzung standen schon drei Minibusse. "Lions" Und tatsächlich im Gras lagen fünf Weibchen mit ihren Jungen und wenige Meter weiter zerfetzten zwei Löwinen ein Gnu. Hyänen und Schakale lagen schon auf der Lauer um sich ihren Teil der Beute zu sichern.

Insgesamt zählten wir 18 Löwen und 13 Fahrzeuge mit Touristen, welche gebannt die Tiere beobachteten. Jetzt ging es zum Frühstück. Wir hatten alle mächtigen Hunger und waren noch ganz gebannt von dem Schauspiel. Nach dem Essen gings zum nächsten Pirschgang.

Der Weißkopfadler saß immer an derselben Stelle. Wir hatten schon den Verdacht, dass er für uns Touristen festgeklebt war. Das Elefantenbaby haben wir Dumbo getauft.

Auf einmal wurde uns ganz anders. Ein Elefantenbulle löste sich aus der Herde und kam mit wedelnden Ohren, wildschnaufend auf unseren Jeep zugerannt. Nazoro startete den Motor und legte den Rückwärtsgang ein. Nur zwei Meter vor uns überquerte er die Straße und packte sein riesen C-Rohr aus und bewässerte die Wiese. Danach trabte er gut gelaunt von dannen.

Auf dem Weg nach Tsavo Ost begegnete uns noch eine Gepardenmutti mit ihren zwei Jungen. und eine Giraffe, die "crazy" war. Die Giraffe war nur am grinsen und wedelte mit den Ohren als wären es Radarschüsseln. Es sah zum Kaputtlachen aus.

Ein Zeichen für den hohen Raubtierbestand waren die vielen Skelette im Revier. Sogar ein Elefantenschädel war dabei. Nazoro erzählte, dass der Elefant vor ca zwei Monaten erlegt wurden war. Es müssen an die zwanzig Löwen an der Jagt beteiligt gewesen sein.

Tsavo Ost - Das Reich der roten Elefanten

 

Die Landschaft in Tsavo Ost ist ganz anders als in West und Amboseli. Es gibt Unmengen von Tieren und die roten Elefanten sind der Hammer.

Unsere Unterkunft in Tsavo Ost war die Voi Lodge. Die Lodge war schon etwas älter, die Zimmer abgewohnt, aber die Aussicht war ein Traum. Sie lag direkt an einem Wasserloch. Täglich kamen Büffel, Elefanten und auch Löwen zum Trinken. Außerdem gab es einen Pool mit Blick aufs Wasserloch und einen Gang hinunter zu der Trinkstelle. Dort konnte man die Elefanten fast anfassen.

Der Auslick vom Restaurant war der Hammer.

Überall in der Lodge sprangen diese lustigen Gesellen herum.

Gegen Abend fuhren wir noch einmal los. Eine Straußenfamilie rannte vor uns über die Straße und wir sahen wieder jede Menge Elefanten mit kleinen Babys. Wir konnten auch eine große Gruppe Löwen beobachten. Diese waren aber soweit weg, dass die Fotos ziemlich verwackelten. Als wir aber in der Voi zurück waren, kam aber das Beste: eine Gruppe von Löwinnen tranken am Wasserloch.

Der letzte Pirschgang stand an. Wir tranken noch einen Cappuccino und ließen noch einmal die letzten Tage Revue passieren.

Mittlerweile waren Elefanten, Zebras, Giraffen Alltag geworden.Doch was wir heute zu sehen bekommen sollten, übertraf alles. Nazoro fuhr eine Strecke weit ab von den üblichen Ruten. Wieder blieb er stehen und ließ seinen berühmten Spruch "I smell the Lions" verlauten. Und da lag sie, eine ausgewachsene Löwin sonnte sich nur einen Meter neben der Fahrbahn. Unbeeindruckt von uns, lag sie da, stand auf und legte sich wieder hin. Fast 40 min beobachteten wir die Schönheit und Eleganz der Katze. Nazoro funkte die anderen Fahrzeuge an und als wir auf dem Weg zur Lodge waren, kamen uns Unmengen von Bussen und Jeeps entgegen. "Ätsch wir waren die Ersten."

Es ging nach hause. Rückzu ist Anne gefahren. Spaß bei Seite. Habt Ihr schon einmal einen Schwarzen blaß werden sehen. Nazoro ist das Herz in die Hose gerutscht als Anne mit dem Rückwärts- statt mit dem Vorwärtsgang losfuhr.

 

Die Strecke war der Haß. Meine Frau musste sogar ein Reisetablette nehmen. Seegang bei Windstärke 8 ist nicht schlimmer als das Schaukeln des Jeeps auf kenianischen Straßen.

Die Fahrt war echt Abenteuer pur. Wir sahen von Freilandmassai (also nicht die aus den Hotels) über umgekippte Lkw´s bishin zu extremer Armut alles.

Leider war die Safari viel zu schnell zu Ende. Im Hotel freuten wir uns auf ein kaltes Bier an der Bar und auf die Dusche. Unsere Sachen konnte man vor Staub in die Ecke stellen.

Fazit: Eine Safari mit Anne und Martin ist nicht zu toppen. Ich habe 3800 Bilder mit der Digicam und 8 Filme mit der EOS geknippst. Die Safari war das Beste am ganzen Keniaurlaub.


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